Walzer und Weihnachtszauber


Nikolauskonzert im Grabbe-Gymnasiums

Detmold. Ein ungewöhnlich stimmungsvoller Vormittag erwartete am Freitag, den 5. Dezember, rund 500 Grundschulkinder aus ganz Detmold, die zum jährlichen Nikolauskonzert in die Aula des Grabbe-Gymnasiums geströmt waren. Das SI-Orchester und das Schulmusikorchester der Hochschule für Musik musizierten gemeinsam „Pult an Pult“ – ein besonderes Projekt, bei dem Studierende und junge Nachwuchsmusikerinnen und -musiker Seite an Seite auftraten. Die künstlerische Gesamtleitung lag in den Händen von Prof. David Marlow und Florian Wessel, der zugleich charmant und kindgerecht durch das abwechslungsreiche Programm führte.  Gleich zu Beginn sorgte die spritzige „Tritsch-Tratsch-Polka“ von Johann Strauß für gespannte Aufmerksamkeit im Publikum. Mit sichtlicher Spielfreude setzte das Orchester das schnelle Tempo und die humorvollen Effekte des Stückes um. Nach einer gemeinsamen Regensimulation mit dem Publikum – mit Händereiben, Klatschen und Schnipsen verwandelten die jungen Zuhörerinnen und Zuhörer die Aula in ein akustisches Naturschauspiel – waren alle bestens auf das Konzert eingestimmt. Passend zur Jahreszeit erklangen anschließend die englischsprachigen Weihnachtslieder „Joy to the World“ und „Ding Dong Merrily on High“, dargeboten vom groß besetzten Orchester unter der souveränen Leitung der Studierenden. Am Beispiel des Liedes „Away in a Manger“ erläuterte Wessel die klanglichen Unterschiede der drei großen Instrumentenfamilien – Holzbläser, Blechbläser und Streicher. Anschließend wurden einzelne Instrumente kurzweilig vorgestellt. „Der Kontrabass klingt ja unglaublich tief“, staunte Berat aus der zweiten Klasse. Auch die „Rutschfahrt“ der Bassposaune sorgte für begeisterte Reaktionen. Ein weiteres musikalisches Glanzlicht setzte der weltberühmte Walzer „An der schönen blauen Donau“, bei dem besonders die Streichergruppen des gemeinsamen Orchesters beeindruckten. Mit schwingender Leichtigkeit und fließendem Tempo ließen sie die aneinandergereihten Walzerbilder erklingen. Die Dirigentin führte das Ensemble präzise und zugleich mit großer Eleganz durch das Werk.Den schwungvollen Abschluss bildete der Radetzky-Marsch, der auf außergewöhnliche Weise dirigiert wurde: Mehrere Grundschulkinder durften nacheinander ans Dirigentenpult treten und mit großem Eifer den Takt vorgeben. Das Publikum klatschte begeistert im Rhythmus und feuerte die kleinen Dirigentinnen und Dirigenten an – ein Moment, der die Aula zum Beben brachte. Mit viel Musik, Bewegung und strahlenden Gesichtern endete ein Vormittag, der eindrucksvoll zeigte, wie lebendig und mitreißend klassische Musik sein kann, wenn angehende Profis und junge Musikerinnen und Musiker gemeinsam auf der Bühne stehen. Für viele der kleinen Besucherinnen und Besucher dürfte es ein unvergessliches Erlebnis gewesen sein.


@Musik
@2025-12-08
@2025-12-31

2025-12-02-12-05-17

24 gute Taten

Adventskalender mal anders - mit einem Euro pro Türchen etwas wirklich Gutes tun

Statt 24 Mal Schokolade oder Geschenke hinter den Adventskalendertürchen zu haben, denkt die Organisation 24 gute Taten anders herum. Geben statt Nehmen - nach diesem Motto gibt es jeden Tag eine gute Tat, die von einer Hilfsorganisation durchgeführt wird und die wir mit dem Kauf des Adventskalenders unterstützen. 

Klingt nach einer super Ergänzung zu den Unterrichtsthemen der 10. Klasse in Englisch (Never enough? - The impact of consumerism on our world) und Deutsch (Die Zukunft als Gefahr - So könnten wir morgen leben)! Das fanden auch die Schüler:innen der Klasse 10s und spendeten spontan über 30 Euro; aufgerundet konnten wir dann die unterschiedlichen Aktionen, die in diesem Jahr von über 22.000 Menschen unterstützt wird, mit einer täglichen Spende von 2 Euro bis Weihnachten mit finanzieren. 

Egal ob sauberes Trinkwasser für ein Schulkind in Tansania (Wasserstiftung), ein Quadratmeter sauberes Flussufer in Deutschland (Blockblock CleanUps GmbH), 48kg Lebensmittel für armutsbetroffene Familien in Berlin retten (TAFEL e.V.), eine Koralle in Indonesien pflanzen (SeaChange Indonesia) oder 25 Minuten Einsatz gegen Wilderei an der Elfenbeinküste (ProWildlife e.V.) - auf ganz unterschiedliche Weise tragen wir somit dazu bei, dass die Welt ein bißchen gerechter und vielleicht ein bißchen besser wird. Und als kleines Extra gibt es für Schulklassen und Lehrkräfte fertiges Material mit weiterführenden Informationen dazu, was in unterschiedlichen Unterrichtsfächern eingesetzt werden kann.

Die spontaneTeilnahme an dieser Adventskalenderaktion zeigt, dass manches Mal doch etwas von dem, worüber in der Schule gesprochen wird, für das „richtige Leben“ eine Bedeutung hat - toll, dass die 10s so engagiert und bereitwillig bei der Aktion eingestiegen ist. Jetzt können wir jeden Tag ein weiteres „Gute-Taten-Türchen“ öffnen und gespannt schauen, was sich dahinter verbirgt  - vielleicht gibt es ja noch weitere Klassen, die mitmachen wollen? 

 

24 Gute Taten

 

https://www.24-gute-taten.de/

 

 



@2025-12-02
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2025-11-28-14-55-39



Gut vorbereitet und organisiert in den Schultag starten - so kann es klappen! 

Am Grabbe Gymnasium können Schüler:innen aller Jahrgangsstufen kostenloses Lern- und Prüfungscoaching in Anspruch nehmen; dieses wird von Frau Holste-Dörksen und Frau Bossmanns im Beratungsraum Ankerplatz angeboten, Termine können individuell per Mail vereinbart werden. 

NEU in diesem Schuljahr ist unser Schnupperkurs zum Lerncoaching für die Jahrgänge 5 und 6. Hier können die jüngsten Grabbianer:innen, denen die Umstellung auf die weiterführende Schule noch nicht so leicht fällt, weil man eine Menge Dinge wie zB. die unterschiedlichen Hausaufgaben oder das Ordnen von Mappen und Hefte für alle Fächer, erste Tipps und Hilfen bekommen, wie sie den Schultag gut bewältigen können. 

Der Schnupperkurs findet statt am Montag, 08.12.2025 von 13:30 - 14:30 statt. Anmeldungen bitte bis zum 03.12.2025 an b.bossmanns@grabbe.nrw.schule oder an b.holste-doerksen@grabbe.nrw.schule.

Wem der Schnupperkurs gefällt, kann danach gern noch weitere Termine zur Einzelberatung buchen, in denen individuelle Themen vertieft bearbeitet werden. 

Wir sind gespannt auf die Premiere und freuen uns auf Eure Anmeldungen! 

Frau Holste-Dörksen und Frau Bossmanns

@Lerncoach
@2025-11-28
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2025-11-28-14-37-09

Internationale Lichtkunst in Unna


Besuch des Zentrums für Internationale Lichtkunst in Unna - Klasse 10k auf Entdeckungstour

Am Freitag, den 21. November 2025, machten sich Frau Hecker und Frau Emminghaus gemeinsam mit der Klasse 10k auf den Weg nach Unna, um das Zentrum für Internationale Lichtkunst (ZfIL) zu besuchen.

Dort erwartete uns eine persönliche und fachkundige Führung durch Meret Reimann, die uns knapp zwei Stunden lang in die faszinierende Welt der Lichtkunst einführte. Wir erfuhren Spannendes über die einzelnen Installationen, bewegten uns durch unterschiedliche Räume und konnten Licht aus vielen Perspektiven erleben – teilweise begleitet von Musik und interaktiven Elementen, die den Besuch besonders eindrucksvoll machten.

Im Anschluss folgte ein kleiner Workshop: Jede Schülerin durfte ein Leuchtelement in die Hand nehmen, während Meret Reimann mithilfe einer Kamera mit Langzeitbelichtung kreative Lichtaufnahmen von uns machte. Die entstandenen Fotos haben wir anschließend zugeschickt bekommen und sie zur Verschönerung in unseren Klassenraum gehängt.

Der Ausflug hat den Schülerinnen wie auch den Lehrerinnen sehr gut gefallen. Für viele war es der erste Kontakt mit dieser besonderen Form der Kunst, die durch die Verbindung von Bewegung, Licht und Klang eindrucksvoll erlebbar wurde.

Mit Blick auf die kulturelle Bildung am Grabbe und zur Stärkung unseres Kunstprofils können wir einen Besuch im Zentrum für Internationale Lichtkunst nur wärmstens empfehlen.


@Kunst
@2025-11-28
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Claus Hilbing ist der neue Schulleiter


Auch wenn mich viele von Ihnen bereits kennen, möchte ich mich heute offiziell als neuer Schulleiter des Christian-Dietrich-Grabbe-Gymnasiums vorstellen. Am Donnerstag, dem 27.11.2025, wurde ich von unserem Dezernenten Herrn Hypius zum Schulleiter ernannt. Damit ist der letzte und entscheidende Schritt von 26 getan – nun ist es offiziell. 

Ich bin in Vreden im Westmünsterland geboren, habe dort mein Abitur gemacht und anschließend in Münster Mathematik, Chemie und Erdkunde für das Lehramt studiert sowie im Fach Chemiedidaktik promoviert. Nach meinem Referendariat in Borken sind meine Frau und ich nach Detmold gezogen, da ich eine Stelle am Grabbe-Gymnasium angenommen habe. Auch meine beiden Kinder waren Schüler:innen am Grabbe-Gymnasium und haben dort ihr Abitur abgelegt. Von 2018 bis 2021 war ich stellvertretender Schulleiter der Deutschen Schule in Mailand. Das war eine wunderbare, aber auch sehr intensive Zeit, denn wir waren nach Schulen in China die ersten, die für ein ganzes Halbjahr geschlossen wurden. 

Zurück in Detmold durfte ich ans Grabbe-Gymnasium zurückkehren. Zunächst war ich dort als Schulentwickler tätig, ab 2023 als kommissarischer stellvertretender Schulleiter und ab 2025 schließlich als Schulleiter. Ich darf diese wunderbare Schule mitgestalten. Das Grabbe-Gymnasium ist ein ganz besonderes Gymnasium. Es hat zwar Ecken und Kanten, aber dank der Menschen, die Musik, Kunst, Sport, Naturwissenschaften und vieles mehr mögen und lieben, hat es eine besondere Atmosphäre: herzlich, fürsorglich, kreativ ... Diesen Spirit gilt es in Zeiten von zentralen Prüfungen und immer mehr Lernstandserhebungen zu erhalten und weiterzuentwickeln. Dazu möchte ich meinen Teil leisten. 

Sei es bei der Gestaltung des Gebäudes als Lern- und Lebensort mit ruhigen, kreativen Ecken, produktiven Co-Working-Spaces und angenehmen Klassenräumen oder bei der Gestaltung des schulischen Alltags, in den wir immer mehr kreative und lebensnahe Elemente einbauen. 

Dazu gehört sicherlich das besondere Profil mit den Profilprojekten bis hin zum neuen fünften Abiturfach, das am Grabbe gerade Türen für unsere Ideen öffnet. Zusammen mit der Steuergruppe bereiten wir diese Ideen vor und beteiligen Eltern, Schüler:innen und Lehrer:innen an diesem Prozess, um die Zukunft des Grabbe gemeinsam zu gestalten. 

Dabei ist es wichtig, Bewährtes zu erhalten und Gelungenes zu stärken – und auch mal etwas wegzulassen. Der schulische Alltag ist für uns Kolleginnen und Kollegen intensiver geworden. Auch hier gilt es, die Schultern von Dingen zu entlasten, die nicht mehr zielführend sind, um eine Balance im Alltag zu schaffen und Kraft für Neues zu haben. 

Dabei stehen Ihre Kinder im Mittelpunkt unseres Handelns. Für sie sind wir da und wollen ihnen eine gute Schulzeit und die beste Ausbildung für ihren weiteren Lebensweg geben. 

Ich freue mich auf diese inspirierende und durchaus herausfordernde Aufgabe und bin dankbar für die vielen Mitgestalter:innen um mich herum. 

Wir sehen uns sicherlich beim Winterzauber am 16.12.2025 eben in besonderer Atmosphäre.

Ihr Dr. Claus Hilbing



@2025-11-28
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2025-11-27-14-47-00

Kreativität macht Unterricht - spielerisch fit in Latein (Latein Klasse 8)



Ganz normaler Unterricht: Aufgaben über Aufgaben und immer wieder langweilige Themen. Eine Auszeit aus dieser Dauerschleife würden viele wahrscheinlich gut vertragen. Die Lehrerinnen und Lehrer merken das bestimmt auch. Im Latein-Forderkurs werden Schülerinnen und Schüler, wie der Name schon sagt, gefordert. Diese neue Schulstunde wurde eingeführt zur Differenzierung. 

Die erste Stunde im Latein-Forderkurs und keiner weiß, was hier eigentlich genau geschieht: Ist es normaler Lateinunterricht? Die Lehrerin, Frau Bossmanns, startet den Unterricht und das Thema ist… Wie können wir Lernen spielerisch gestalten? Endlich mal was anderes! Über mehrere Wochen denken wir uns verschiedene Spiele aus, mit denen Grammatik, Vokabeln und Sachwissen wiederholt und gefestigt werden können und es dabei so viel Spaß macht, dass man gar nicht so richtig merkt, dass man eigentlich lernt.
Am 21. November ist die Vorstellung der Lernspiele für den Förderkurs und Frau Knüppel. Die Räume sind groß genug für uns alle. Die Spiele werden von den Schülerinnen und Schülern gespielt und erklärt. Es ist nicht so laut, aber auch nicht ganz leise. Während die Schülerinnen und Schüler die Spiele spielen, hört man im Hintergrund immer wieder Lösungen und Lachen. Entspannt mit Mitschülerinnen und Mitschülern zu spielen, ist etwas Neues, vor allem, wenn man sie nicht kennt. Die Spiele sind kreativ, schön und etwas anderes als ein Vokabeltest oder eine Lateinarbeit. Beim Spielen ist man voll drin und die Zeit vergeht wie im Flug. Es war eine tolle Aktion! Wie würdet ihr das finden oder wart ihr selbst dabei? Hoffentlich können wir dies wiederholen!
Bericht von Viktoria Dejgraf, 8s


@Latein @individuelleFörderung @Kreativität @Projektunterricht
@2025-11-27
@2026-02-07

 

2025-11-26-14-26-29

WK IV & WK III Mädchen sind Kreismeister, WK II mit dem 2. Platz


Die Schülerinnen der Wettkampfklasse 2 und 3 traten am Montag den 24.11.2025 zu den Volleyball Kreismeisterschaften im Stadtgymnasium Detmold an. Um beide Spielklassen realisieren zu können, wurde die WK 2 mit jüngeren Spielerinnen ergänzt, die auch noch in der WK 2 hätten antreten dürfen. 

Unter der Leitung von Klara Hermann, die aufgrund der parallelen Spiele der beiden WKs dankenswerterweise die Spielertrainerin der WK 2 übernommen hatte, wurde trotz einer klaren Leistungssteigerung im 2. Satz das Spiel gegen das Stadtgymnasium knapp verloren. Nachdem diese auch gegen das MWG aus Lemgo gewonnen hatten, ging es gegen diese dann noch um den 2. Platz. In einem konzentriertem Spiel, in dem auch alle Spielerinnen zum Einsatz kamen, wurde mit einem 2:0 Sieg der 2. Platz belegt. Die 4. gemeldete Mannschaft, die AHF Gesamtschule Detmold, ist leider nicht zum Turnier angetreten.

In der WK 3 trafen die Schülerinnen des Grabbe-Gymnasiums auf die Mannschaften der AHF Hauptschule Detmold, der AHF Gesamtschule Schlangen und des Stadtgymnasiums. Nach einem technisch sehr guten Spiel gegen die AFH Hauptschule konnte das Spiel vor Allem durch die sehr effektiven Aufschläge 2:0 gewonnen werden. Nach einem überraschend deutlichen ersten Satz gegen die GS Schlangen, in der die Grabbianerinnen die Unsicherheiten in der gegnerischen Aufstellung sehr gut ausnutzten, wurde der 2. Satz zu einem spannenden und wohl besten Satz des Turniers. Nachdem man sich zu Beginn eine kleine Führung erarbeiten konnte, rannte man ab der Hälfte des Satzes immer einem Rückstand hinterher. Beim Spielstand von 22:24 wurden dann zweit Satzbälle abgewehrt und man konnte sogar mit 25:24 in Führung gehen und hatte den Matchball bereits auf der Hand, den die GS Schlangen aber ebenfalls abwehren konnte ehe man sich dann mit 27:25 durchsetzen konnte. Im letzten Spiel konnte dann nochmal durchgewechselt werden und mit einem 2:1 über das Stadtgymnasium die Kreismeisterschaft gefeiert werden. 

Ebenfalls als Kreismeister ist bereits die WK 4 der Mädchen qualifiziert, die ohne Konkurrenz eine Runde weiter kamen. Die WK 4 der Jungen treten mit einer sehr jungen Mannschaft am 11.12. an, um erste Erfahrungen zu sammeln. Eine Woche zuvor kommt es in der WK 1 der Jungen zum entscheidenden Spiel gegen die Berufsschule Detmold. 

Begleitet und organisiert wurden alle Wettkampfteams von Herrn Gessner, der sich hauptverantwortlich um alle wettkampfspezifischen Dinge im Bereich Volleyball am Grabbe - Gymnasium kümmert.


@Sport @Profil @Volleyball @WK IV @WK III @WK II
@2025-11-26
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2025-11-18-16-36-53

Erinnerungskultur am Grabbe-Gymnasium - Gedenken zum 9. November 2025


In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 ereignete sich die von der NS-Führung zentral organisierte Reichspogromnacht. Im gesamten Reich kam es zu gewalttätigen Ausschreitungen gegen Jüdinnen und Juden, brutalen Misshandlungen, Demütigungen und auch Ermordungen. Jüdische Wohnhäuser, Geschäfte und andere jüdische Einrichtungen wurden geplündert und zerstört, Synagogen in Brand gesetzt. 30 000 jüdische Männer wurden verhaftet und in Konzentrationslager verschleppt.

Schüler*innen des Grabbe-Gymnasiums erinnerten in diesem Jahr auf unterschiedliche Weise an die Ereignisse und Folgen des 9. November 1938. 

Am 5. November las die Schauspielerin Katharina Thalbach aus dem Roman „Der Junge im gestreiften Pyjama“ von John Boyne im „Im Weißen Ross“ im LWL-Freilichtmuseum Detmold. 140 Schüler*innen, darunter die Klassen 9GN und 9K des Grabbe-Gymnasiums, lauschten gebannt den Szenen aus dem Roman, der die fiktive Geschichte des neunjährigen Brunos erzählt, der als Sohn eines Kommandanten mit seiner Familie in die unmittelbare Nähe eines Konzentrationslagers in Polen zieht. Am Zaun begegnet er dem gleichaltrigen Shmuel, der im Lager gefangen ist, und freundet sich voller Unschuld mit dem jüdischen Jungen im gestreiften Pyjama an. Durch die Figur des neunjährigen Brunos wird eine beobachtende, kindlich unschuldig-kritische Perspektive in der literarischen Auseinandersetzung mit dem Holocaust eröffnet.

Mit beeindruckender Stimmgewalt liest Katharina Thalbach die eindringlichen Szenen der Begegnungen von Bruno und Shmuel vor, die rührend, beängstigend und bedrückend zugleich sind. Die sanfte kindlich-niedliche, aber auch traurig-zögerliche Stimme, die sie den beiden Kindern verleiht, wechselt plötzlich zu dem tiefen, lauten, erschreckenden Gebrüll des Kommandanten, das alle Zuhörenden zusammenzucken und die Bedrückung und Bedrängnis der Szene selbst spüren lässt. 

In anschließenden Reflexionsgesprächen mit unseren beiden Klassen wird deutlich, welch aufwühlende Wirkung die Lesung hatte. Die Schüler*innen zeigen hohes Interesse an der Vertiefung der Thematik, gleichzeitig erkennen sie historische Ungenauigkeiten und die kindliche Naivität von Bruno in der fiktiven Erzählung, schätzen dennoch den Wert der einfühlsamen Annäherung als Zugang zur emotional stark belastenden Thematik.

Im Anschluss der Lesung reinigten die Schüler*innen der Klasse 9K die Stolperschwelle in der Gartenstraße 6 und die zwei Stolpersteine auf unserem Schulhof und erfuhren die Lebens- und Leidensgeschichten der Menschen, an die diese Steine erinnern sollen.

„Stolpersteine“ ist ein Gedenk- und Erinnerungsprojekt von Gunther Demnig, in dem durch die Verlegung von kleinen Gedenktafeln aus Messing - in der Regel vor dem letzten selbstgewählten Wohnhaus – an die während der NS-Zeit verfolgten, vertriebenen und ermordeten Menschen und ihr Schicksal erinnert werden soll. In Detmold übernehmen Schulen die Patenschaften für die Pflege der Stolpersteine – unsere Schule ist verantwortlich für die Sichtbarkeit der Lebensgeschichten von Margarete und Anneliese Lükermann, Irmgard Heiss und aller Menschen, die in der Gartenstraße 6 gelebt, gewirkt und gelitten haben. 

Gemeinsam mit der Stadt Detmold, der Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit in Lippe e.V. und der Evangelischen und Katholischen Jugend Lippe gestalteten Schüler*innen des Grabbe-Gymnasiums die zentrale Gedenkveranstaltung am 9. November in Detmold.

Viele Schüler*innen des Grabbe-Gymnasiums kamen am Sonntagabend zum Platz der Neuen Synagoge in der Lortzingstraße, wo die Synagoge in Detmold stand, die in der Nacht vom 9. auf den 10. November niedergebrannt wurde. Sie hörten die einleitenden Worte des Bürgermeisters Frank Hilkers, der insbesondere auf die Verpflichtung der Gegenwart hinwies. Nachdem die Regierungspräsidentin Anna Katharina Bölling ihre Gedanken zum 9. November teilte, insbesondere die Bedeutung der Forderung „Nie wieder ist jetzt“ erläuterte, gab es einen interreligiösen Impuls von Mitgliedern der Evangelischen und Katholischen Jugend Lippe.

Ein stiller Gang führte in die Exterstraße, zur Gedenkstätte für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, in der an jüdische Verfolgte aus Detmold erinnert wurde. 

Im Anschluss daran erfolgte im Rathaus im gut gefüllten Großen Sitzungssaal ein Gedenkkonzert mit Lesung der Israel-AG und der Grabbe-Band.

Im Wechsel mit musikalischen Beiträgen wurden Texte von jüdischen Autor*innen gelesen, die osteuropäische Wurzeln haben. Seit den 1880er Jahren erlebte die jüdische Bevölkerung in Ost-, Ostmittel- und Südosteuropa Pogrome, Verfolgung und Vertreibungen, woraufhin viele Jüdinnen und Juden nach Westeuropa, die USA und Palästina flohen. In Deutschland entstand eine Debatte um die „Ostjudenfrage“, während Jüdinnen und Juden aus Osteuropa stigmatisiert und bedroht wurden. Ab 1933 wurde Antisemitismus zur Staatsdoktrin, wodurch sich die Situation für Jüdinnen und Juden aus Osteuropa weiter verschärfte. 1938 wurden 17.000 als „polnischstämmig“ bezeichnete Juden nach Polen abgeschoben (sog. Polenaktion), wodurch sie im deutsch-polnischen Grenzgebiet umherirrten, bis sie dort notdürftige Unterkunft fanden.

Aufmerksam lauschten die Zuhörenden den Texten der Dichterin Mascha Kaléko, des Schriftstellers Joseph Roth, des Physikers Albert Einstein und des Betroffenen der sogenannten Polenaktion Max Karp über Entwurzelung, Gefühl des Fremdseins, Sehnsucht nach der Heimat, aber auch die Ausgrenzungserfahrung in den 1920er Jahren in der Weimarer Republik bis hin zur Vertreibung Ende Oktober 1938. Die Aktualität der Gedanken und Worte der Autor*innen musste nicht ausgesprochen werden, sondern wurde den Anwesenden lediglich durch das Verlesen der Originaltexte deutlich. 

Die musikalische Begleitung durch die Grabbe-Band unter der Leitung von Markus Wischer war inhaltlich auf die gelesenen Texte angepasst. Eingestimmt durch die leichte, heitere Melodie des ursprünglich jiddischen Swingstück „Bei mir bistu shein“ von Sholom Secunda (Musik) und Jacob Jacobs (Text), führten die Musiker*innen die Zuhörenden durch die Komplexität der Gefühlslagen, und ließen sie die Hoffnungslosigkeit durch die fortdauernde Erbarmungslosigkeit des Lebens in „Dem milners trern“ (jiddisches Volkslied von Mark Markowytsch Warschawskyj (1848-1907)) und das traurige Klagen eines jüdischen Waisenkindes in „Jeder ruft mich Schamele“ spüren. Den eingängigen, im Hinblick auf den zu der Zeit bevorstehenden Holocaust prophetischen, jiddischen Text des Liedes „S’brennt“, 1938 von Mordechai Gebirtig (1877-1942) komponiert, hörten die Anwesenden in Form einer gesprochenen Aufnahme. Am Ende erklangen die melancholischen Klänge des Liedes „Donna Donna“ von Sholom Secunda (Musik) und Aaron Zeitlin (Text).

Erkennbar ergriffen und nachdenklich erwiesen die Anwesenden den Schüler*innen ihre Wertschätzung durch langes Applaudieren und intensive Gespräche im Anschluss.



@2025-11-18
@2026-01-31

2025-11-17-11-54-04